Koalition startet ohne den letzten Kick

SPÖ und ÖVP haben im Parlament für Spitzenjobs Entscheidungen gefällt.

Werner Faymann und Michael Spindelegger haben am Montag die Parlamentsklubs zufrieden verlassen. Beiden fiel es – trotz Verlusten bei der Nationalratswahl und Murren über die Koalitionsverhandlerteams – leicht, ihren Willen durchzusetzen. Faymann konnte mit Andreas Schieder endlich einen wahren Vertrauten an die Klubspitze hieven. Und Spindelegger gelang es, mit dem Wegloben Karlheinz Kopfs als Zweiten Nationalratspräsidenten den Klubsessel frei zu machen. Zunächst für sich, um die SPÖ noch zu ärgern (wer weiß, wie die Koalitionsverhandlungen enden!). Dann für seinen Vertrauten Reinhold Lopatka.

Maria Fekter hat ganz gegen ihre sonstige Art der Mut verlassen. Sie schreckte vor einer Kampfabstimmung gegen Kopf zurück – oder gar vor einer gegen Spindelegger himself. Ein Tag ohne Überraschungen also – für Zyniker unter Journalisten ein verlorener Tag. Dabei könnten die Entscheidungen Teil von etwas Großem sein: Mit „ihren“ Männern an der Klubspitze sollten den Chefs große Reformen gelingen. Zu schön, um wahr zu sein?

dietmar.neuwirth@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2013)

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