Eine Troika nach Wien, bitte!

Gesetzt den Fall, man säße in Brüssel. Nehmen wir weiters an, man wäre für die Einhaltung des Stabilitäts- und Fiskalpakts zuständig.

Gesetzt den Fall, man säße in Brüssel. Nehmen wir weiters an, man wäre für die Einhaltung des Stabilitäts- und Fiskalpakts zuständig. Nur zur Erinnerung: Darunter versteht man eine Reihe von im EU-Vertrag festgeschriebenen Parameter, die verhindern sollen, dass die Budgets in einzelnen EU-Staaten aus dem Ruder laufen. Stellen wir uns dazu vor, es käme aus einem der Mitgliedstaaten folgende Meldung: Die seit Jahren amtierende Regierungskoalition korrigiert nach einem Kassasturz ihr Defizit um einen namhaften Euromilliardenbetrag nach oben. Dabei geben sich die verantwortlichen Herrschaften an der Regierungsspitze erstaunt bis empört. Das Urteil diverser (bis vor Kurzem gefürchteter) Ratingagenturen scheint den Betreffenden egal. Im Gegenteil: Sie dramatisieren die Finanzlage des Mitgliedstaats beinahe genüsslich.

In diesem Fall müsste man wohl zum Hörer greifen: „Sobald die Troika aus Athen zurück ist, bitte umgehend melden. Sie muss schleunigst nach Wien!“

E-Mails an:florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2013)

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