Rapid hat keinen Grund zum Jubeln

Rudolf Edlinger geht - die Latte liegt höher, als viele glauben.

Ganz rund ist bei der geplanten Amtsübergabe beim SK Rapid nicht alles gelaufen, aber warum hätte ausgerechnet bei der Auswahl eines neuen Präsidenten beim ersten Anlauf alles klappen sollen, wenn dort andere Dinge auch nicht gerade mustergültig ablaufen? Rudolf Edlinger tritt ab, nach vier Amtsperioden hat er endgültig genug. Zwölf Jahre hat der ehemalige Finanzminister durchgehalten, ihm folgt heute der ehemalige Mobilfunk-Manager Michael Krammer.

Rudolf Edlinger hat den Klub recht besonnen geführt, in den zwölf Jahren haben die Hütteldorfer immerhin neunmal schwarze Zahlen geschrieben, selbst der Ausstieg der Bank Austria, damals mächtiger Hauptsponsor, wurde verkraftet. In Edlingers Ära fallen zwei Meistertitel, der eine oder andere schöne Erfolg im Europacup, auch ein 7:0-Schützenfest über Salzburg und damit über das Feindbild Red Bull.

Aber unter dem mittlerweile 73-Jährigen wurde auch kräftig verkauft, viele Spieler, denen man zumindest ein wenig Talent nachsagte, wurden auf den Transfermarkt geworfen, um die Löcher im Budget zu stopfen. Rapid ist längst zu einem der vielen Ausbildungsvereine der Bundesliga geschrumpft, wann sich der nächste Meistertitel einstellt, das steht in den Sternen. Michael Krammer wird froh sein, wenn er wenigstens einen feiern kann. Die Latte liegt hoch.

E-Mails an:wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.11.2013)

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