Eine politische Karriere

Es war einmal ein einfacher steirischer Landtagsabgeordneter.

Es war einmal ein einfacher steirischer Landtagsabgeordneter. Eines Tages jedoch wurde er Landesgeschäftsführer. Das machte er so gut, dass er vom Bundesparteichef und Bundeskanzler zu seinem Wahlkampfmanager bestellt wurde. 42,3 Prozent sollte nachher keine Partei mehr erreichen. Der Bundesparteichef machte ihn daraufhin zum Generalsekretär. Mächtiger sollte hernach kein Generalsekretär mehr sein.

Doch dann verlor die Partei den Kanzler, und der Generalsekretär fand sich – immerhin noch – als Staatssekretär wieder. Er blieb es auch, als der neue Parteichef durch einen neueren ersetzt wurde. Als aber ein noch neuerer kam, war er nur noch einfacher Nationalratsabgeordneter. Das schien es mit der Karriere gewesen zu sein.

Doch es sollte anders kommen: Als der Außenamtsstaatssekretär nach Kärnten musste, folgte ihm unser Mann nach, erwarb sich (doch noch) das Vertrauen seines Chefs – und kann nun eigentlich wieder alles in der ÖVP werden: Klubchef scheint das Mindeste zu sein. Und just jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Brisante Vorwürfe fürwahr, allerdings doch solche auf (derzeit) wackeligen Beinen.

Auf ein Ende der Karriere des Reinhold Lopatka sollte man jedenfalls nicht vorschnell wetten.

E-Mails an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.11.2013)

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