Die FPÖ ist auch nicht mehr, was sie einmal war

Fünf Thesen zur blauen „Entzauberung“.

Wussten Sie, dass heute FPÖ-Parteitag ist? Nein? Macht nichts. Wir sind auch erst vor Kurzem draufgekommen. Früher, da waren FPÖ-Parteitage noch von heller Aufregung begleitet, in den Tagen davor, vor allem aber danach. Der heutige 31.Bundesparteitag in Graz hingegen findet eher unter „ferner liefen“ statt. Es ist dies die Folge eines langsamen, aber stetigen Abstumpfungsprozesses.

Erstens: Heinz-Christian Strache ist nicht Jörg Haider.

Zweitens: Lauter schreien als im Wahlkampf kann Strache auch auf dem Parteitag nicht. Wiewohl schon der Wahlkampf für FPÖ-Verhältnisse relativ verhalten war.

Drittens: Die FPÖ ist in Opposition und wird es auch bleiben. Sie hat also zu den aktuell dominierenden Regierungsverhandlungen nichts beizutragen.

Viertens: Das viele Jahre bestimmende Thema der FPÖ, die Kritik an der Zuwanderungspolitik, ist durch restriktive Korrekturen seitens der Regierung weitgehend entschärft. Und mit der Einrichtung eines Integrationsstaatssekretariats wurde immerhin signalisiert, dass man sich der Frage ernsthaft annimmt.

Fünftens: Was der FPÖ bleibt, ist eigentlich nur noch die EU-Kritik. Und diese wird – welch Überraschung – auch das Hauptthema des heutigen Parteitags sein. Wiewohl man die Positionen der FPÖ dazu auch schon zur Genüge kennt.

oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.12.2013)

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