Lernen von dem Großen

Das Bild passt irgendwie zu Weihnachten.

Das Bild passt irgendwie zu Weihnachten: Wie ein Hirtenhund habe er seine Herde stets umkreist, hieß es weiland über Wolfgang Schüssel. Soll heißen: Die Aufmüpfigen in den Ländern hat er per Einbindung ruhiggestellt. Put them in a team, sozusagen.

Michael Spindelegger, selbst ein Produkt der Landesparteien, zumindest einer, tut sich da noch ein wenig schwer. Murren dort, Unmut da. Nicht immer berechtigt: Denn bei Personalentscheidungen hat Spindelegger (Kurz, Karas, Brandstetter, Rupprechter) bisher beachtliches Gespür bewiesen – im Gegensatz zu seinem Vorgänger Josef Pröll (Remler, Strasser, Bandion-Ortner, Berlakovich). Wobei Pröll auch die Put-him-in-a-team-Empfehlung nicht so sehr beachten musste.

Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, die Rebellion der Länder. Sicher – es klingt gut: Verweigerung des Klubzwangs. Aber: In der Realität bricht dann wohl nicht das freie Mandat aus, sondern es wird eben im jeweiligen Landesinteresse abgestimmt.

Michael Spindelegger wird also ein paar Runden um die Herde drehen müssen. Und nicht, dass jetzt einer sagt: Er ist halt kein Schüssel. Kann ja noch werden.

E-Mails an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2013)

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