So wird es nichts mit der Absoluten

Wien ist eine lebenswerte Stadt. Die SPÖ wird nicht müde, das zu betonen. Und es ist ja auch nicht falsch, tatsächlich klappt in Wien einiges, wonach andere Städte lechzen.

Was die SPÖ nicht so gern hört, ist der Preis, den die Bewohner dafür zahlen müssen: dass die lange Zeit absolut regierte Stadt und ihr nahe Unternehmen gelegentlich nicht mehr unterscheiden, wo die Arbeit für die Stadt endet und die für die Partei beginnt. Dass SPÖ-Personal in stadtnahen Unternehmen auf Kosten der Allgemeinheit Parteiarbeit erledigt, ist ein Teil davon.

Offenbar werden in Wien derart schamlos Parteiinteressen in den Vordergrund gestellt, dass selbst langgedienten Sozialdemokraten unwohl dabei wird. Für die Bürgermeisterpartei sollte das ein Signal sein: Wenn Bürger, die den Filz ohnehin schon ahnen, den Beweis dafür auf dem Tablett serviert bekommen, wird es wohl auch bei der nächsten Wahl nichts mehr mit der Absoluten.

E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.01.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Amtshaus Simmering: Hier verbringt ein Angestellter der Wiener Netze bis zu 40 Prozent seiner Dienstzeit. Als Politiker.
Wien

Experte: Wien schädigt den Fiskus

Mitarbeiter der „Wiener Netze“ arbeiten bis zu 40 Prozent ihrer Dienstzeit als Politiker. Finanzrechtler Doralt sagt: „Das ist verdeckte Gewinnausschüttung“. „Wiener Netze“ widerspricht.
Wien

Bezirksrat in der Dienstzeit: Hitzige Debatte

Ein von der „Presse" aufgezeigter Fall im Bezirk Simmering erhitzt die Gemüter. Die SPÖ sieht keinen Skandal. Opposition und Koalitionspartner äußern jedoch Kritik.
Archivbild: SPÖ-Feier zum "Tag der Arbeit" vor dem Wiener Rathaus.
Wien

Wien: Wenn Stadt und Partei Eins werden

Eigentlich arbeiten Bezirksräte in ihrer Freizeit und für eine geringe Aufwandsentschädigung. Ein SPÖ-Mandatar tut das während der Dienstzeit für eine städtische Firma. Bei vollen Bezügen. Er dürfte nicht der einzige sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.