Und schon wieder "too small"

Die olympische Flamme ist in den Abendstunden in Sotschi erloschen, die Winterspiele in Russland sind Geschichte, in vier Jahren trifft man sich im südkoreanischen Pyeongchang wieder.

Das Feuer der Österreicher ist schon in den frühen Morgenstunden ausgegangen, es ist abrupt vom Dopingfall eines Langläufers erstickt worden. Wieder hat ein Athlet geglaubt, schlauer als alle anderen zu sein. Aber der 26-jährige Niederösterreicher Johannes Dürr hat doch kein Schlupfloch gefunden, ihm wurde EPO-Missbrauch nachgewiesen.

Der Jubel über den Medaillenregen am Samstag war noch nicht einmal richtig verstummt, da wurde Österreichs Olympia-Team von der Vergangenheit eingeholt. In Salt Lake City 2002 haben Langläufer Spritzen in ihrem Quartier einfach zurückgelassen, in Turin 2006 haben sie eine richtige Dopingrazzia ausgelöst. Der unvergessliche Satz von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel damals: „Austria is a too small country to make good doping.“

Schnellrichter Schröcksnadel hat den Dopingsünder sofort vom ÖSV ausgeschlossen, er denkt nun daran, die Langläufer aus seinem Verband auszugliedern. Viel wichtiger wäre es jedoch, die Sache restlos aufzuklären. Mit einem Schnellschuss und Rauswurf lassen sich die Probleme nämlich sicher nicht lösen.

E-Mail:wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2014)

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