Das MQ darf endlich nach außen senden!

Die neue „Libelle“ beendet eine alte Debatte.

Es scheint 100 gefühlte Jahre her zu sein, dass Denkmalamt, Experten, Medien mit dogmatischen, polemischen Attacken das Museumsquartier (MQ) verhindern wollten. 100 gefühlte Jahre scheint es auch her zu sein, dass man mit Bangen durch das neue MQ wandelte und kaum einen Menschen gesehen hat. Das MQ, das nach 20-jährigem Streit 2001 eröffnet wurde, ist das geworden, was seine Fans in ihren kühnsten Träumen erhofft haben: eine urbane Zone für alle, junge Leute, Kulturbummler, Touristen, fast noch besser als der Platz vor dem Pariser Centre Pompidou, mit dem das MQ gern verglichen wurde.

Wiener und Gäste strömen ins MQ, das jährlich rund vier Mio. Besucher hat. Dass das Quartier aufgrund heftiger Kontroversen um den denkmalgeschützten Fischer-von-Erlach-Bau, der als Heiligtum betrachtet wurde, abgeschlossen blieb, erweist sich als Vorteil: Besucher sind geschützt und doch mitten im Zentrum, mitten im Geschehen.

Durch die „Libelle“ auf dem Dach des Leopold-Museums wird nun das letzte Dogma überwunden: Mit dem neuen Signalbau darf das MQ endlich auch nach außen in die Stadt sichtbar sein. Man könnte zwar fragen: Hat Wien nicht genug Veranstaltungsräume? Aber insgesamt ist die „Libelle“ eine gute Entscheidung.

E-Mails an:barbara.petsch.@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2014)

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