Phrasen schaffen keine Jobs

Jetzt haben wir das Wort „Wirtschaftskrise“ schon so oft gehört, man könnte fast meinen, „die Wirtschaft“ sei an der Krise schuld.

Jetzt haben wir das Wort „Wirtschaftskrise“ schon so oft gehört, man könnte fast meinen, „die Wirtschaft“ sei an der Krise schuld. Österreichische Unternehmen wie Voestalpine, OMV und Lenzing haben die Wall Street aber nicht zum Kollaps gebracht – und auch wenn deren Chefs teurere Anzüge tragen als Herr und Frau Österreicher, so darf man sie nicht auseinanderdividieren oder gegeneinander aufhetzen, wie es einige Politiker tun.

Industrie (ganz gleich, ob analog oder digital) bringt Kapital und Arbeitsplätze ins Land. Und wenn „die Bosse“ sich über zu hohe Steuern und Abgaben beklagen, dann auch im Namen ihrer Mitarbeiter. Was bringt uns ein Plus im Klassenbuch für „besonders brave Klimapolitik“, wenn die Voest ihren Stahl in Amerika kochen lässt? Was soll das Phrasendreschen rund um die EU-Wahl, solange die Arbeitnehmer in Österreich mit einer Flat Tax von fast 45 Prozent ausgenommen werden?

Alle Politiker (egal, welcher Partei) werden von diesem Steuergeld bezahlt. Aber ständig nur von „mehr Europa“ zu reden schafft genau null Jobs. Wir brauchen mehr Österreich, weniger Steuern und ein Ende der Phrasen.

Und zwar gestern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.04.2014)

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