Video Killed the Radio Star

Ukraine, Euro, Hypo. Nix da. Unsere Sorgen möchten wir haben.

Ein Interview, ausgestrahlt vom Sender Okto TV und gestern hundertfach via Internet verschickt, brachte eine Radiomoderatorin in schwere Bedrängnis und die Menschen in den sozialen Netzwerke zum Rotieren.

So, und jetzt atmen wir einmal tief durch. Was ist geschehen? Besagte Moderatorin erkannte eine bekannte US-Band – diese heißt Imagine Dragons, die Moderatorin Elke Lichtenegger – nicht, als diese auf Studiobesuch war, erzählte sie im Plauderton. Sie habe gedacht, es handle sich um eine der üblichen, unbekannten österreichischen Bands, die dem Sender halt eines ihrer schlechten Lieder andrehen wollte.

Das Hauptproblem dabei: Der Sender heißt Ö3. Und dieser hat vor geraumer Zeit für sich beschlossen, österreichischer Popmusik keinen allzu großen Stellenwert mehr einzuräumen. Wobei die österreichischen Pop-, Rock- und Wasauchimmer-Musiker der Meinung sind, dass es ein Menschenrecht darauf gebe, auf Ö3 gespielt zu werden. Auch wenn die Snobistischeren unter ihnen gern betonen, auf Ö3 gar nicht gespielt werden zu wollen.

Wie auch immer: Der Shitstorm war angerichtet, die quasselige Moderatorin bald sozialmedial hingerichtet. Ja, selbst der Ö3-Chef sah sich letzten Endes bemüßigt, sich von ihr zu distanzieren. Unsere Sorgen, wie gesagt,...

Obiger Titel ist übrigens geklaut. Oder besser gesagt: aus dem Twitter-Gewitter herübergerettet.

E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2014)

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