Am Ende des BIFIE führt kein Weg mehr vorbei.
Eine streng geheime Druckerei, per GPS ortbare Transporter, versiegelte Prüfungsbögen. Eigentlich haben sich die Macher der Zentralmatura alle Mühe gegeben, ein nahezu filmreifes Sicherheitsprozedere aufzusetzen. Blöd nur, wenn manzugleich zu schlampig ist, um in der ach so geheimen Druckerei die Prüfungsaufgaben vollständig auszudrucken.
Die jüngste Panne bei der Zentralmatura ist nicht nur ein weiterer Beweis für die Inkompetenz des Bildungsinstituts. Sie zeigt, dass die Zuständigen immer noch nicht verstanden haben, wie groß die Verantwortung ist, die sie gegenüber den Betroffenen haben. Dass sie Schüler, Lehrer und Eltern immer wieder aufs Neue verunsichern, dürfte ihnen schlicht egal sein. Anders ist die Achtlosigkeit, die sie an den Tag legen, nicht zu erklären.
Schade ist, dass das BIFIE damit die an sich gute Idee einer zentralen Matura – einen Schulabschluss mit vergleichbaren Noten zu schaffen – in Verruf gebracht hat. Beim BIFIE nun ein paar Köpfe auszutauschen, reicht nicht. Damit die Zentralmatura noch ein Erfolg werden kann, muss sie dem BIFIE weggenommen werden.
Da selbiges auch für jede andere Bildungsreform gilt, bei der das Chaosinstitut die Finger im Spiel hat, könnte man es bei dieser Gelegenheit getrost einstellen. Für die frei werdenden 21 Millionen Euro – so viel erhielt das BIFIE 2013 – ließe sich sicher eine Verwendung finden.
christoph.schwarz@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2014)