Noch alle Tassen im Schrank

Dass Menschen, die an fliegende Untertassen glauben, nicht alle Tassen im Schrank haben können, scheint für die meisten einleuchtend.

Wenn diese Menschen allerdings bei der US-Weltraumbehörde Nasa beschäftigt sind und milliardenschwere Projekte verantworten, dann wird die Sache, sagen wir, etwas spooky.

Am Samstag hat die Nasa so eine „fliegende Untertasse“ aus dem Regal geräumt und in die Luft geschossen. Mithilfe eines riesigen Heliumballons und eines Raketenantriebs mit 3,8-facher Schallgeschwindigkeit erreichte Low-Density Supersonic Decelerator – auch kurz LDSD genannt – eine Flughöhe von 55.000 Metern. Rauf ging alles glatt, runter wurde es allerdings turbulent. Ein Fallschirm ging nicht ganz auf, und so platschte das bekannte Flugobjekt mehr oder weniger ungespitzt ins Meer. Das ganze Brimborium, das immerhin 150 Millionen Dollar kostete, sollte dazu dienen, eine Landung auf dem Mars zu simulieren. Die Nasa will mit einer ausgefeilten neuartigen Landetechnologie ermöglichen, dass künftig große Lasten auf den Planeten Mars transportiert werden können. Trotz der verwackelten Landung meinte Nasa-Ingenieur Dan Coatta: „Was wir gesehen haben, war ein sehr guter Test.“

Aufgrund der aufgetretenen Pannen will die Nasa allerdings zwei weitere Tests durchführen. Wer also in nächster Zeit eine fliegende Untertasse herumschwirren sieht, kann sich zumindest ersparen, die eigenen nachzuzählen.

E-Mails an:gerhard.hofer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.06.2014)

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