Die Funktion ist de facto keine solche, sondern eher symbolisch, aber immerhin passabel dotiert: Der zweitstärksten Fraktion im Wiener Gemeinderat steht das Amt des stellvertretenden Stadtschulratspräsidenten zu.
Die Funktion ist de facto keine solche, sondern eher symbolisch, aber immerhin passabel dotiert: Der zweitstärksten Fraktion im Wiener Gemeinderat steht das Amt des stellvertretenden Stadtschulratspräsidenten zu. Heinz-Christian Strache beweist nun seinen besonderen Sinn für Symbolik und entsendet den 21-jährigen Jusstudenten Maximilian Krauss in diese Funktion.
Strache spricht von „frischem Wind“ für den Stadtschulrat. Darunter versteht Krauss etwa folgende pädagogisch zeitgemäße Ideen: Ausländische Schüler – das sind laut Krauss übrigens alle mit schlechten Deutschkenntnissen – sollten in eigenen Klassen separiert werden. Und in einer Aussendung forderte der junge Mann schon einmal, Zuwanderer „mit türkischem Blut“ zurück in ihre Heimat zu schicken.
Dieses bildungspolitisch interessante Vorhaben präzisierte Krauss in einem „Standard“-Interview fast humorvoll: Man sollte Türken, die die „westliche Kultur verachten“, die Möglichkeit zur „Minuszuwanderung“ bieten. Das ist interessant, da doch einige FPÖ-Politiker nicht gerade als große Anhänger der aktuellen „westlichen Kultur“ und des dazugehörigen Lebensstils gelten. Sollen die auch minuswandern? Und wohin?
Heinz-Christian Strache ist übrigens aus Ibiza zurückgekehrt.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2014)