Gemeindienste

Dieser Tage machten sich falsche Polizisten in Tirol just daran, eine echte Zivilstreife zu karnifeln. Dumm gelaufen: Das Duo mit Blaulicht-Imitaten auf dem Auto wurde mit Recht gestellt.

Umgekehrt hat gestern das deutsche Fachportal Heise Online aufgedeckt, dass echte Geheimdienste Werkzeuge und Methoden einsetzen, derer sich sonst gemeine Cyber-Kriminelle bedienen: Die Dienste der USA, Großbritanniens, Kanadas, Australiens und Neuseelands sollen im Programm Hacienda systematisch nach Sicherheitslücken in Computersystemen suchen. Sie würden sich derer bemächtigen, um sie für eigene Zwecke zu nutzen und Datenverkehr zu verschleiern.

Das kann uns nicht wirklich überraschen. Verwunderlich wäre es eher, wenn nicht auch Geheimdienste anderer Länder es den fünfen gleichtäten. Wie von den falschen Polizisten erwarten wir aber auch von den gemeinen Diensten Rechenschaft. Die Gesellschaft zu schützen ist ihre Aufgabe – dass sie tun, was technisch machbar ist, liegt nahe. Aber wenn sie zu weit gehen, wollen wir sie mit rechtlichen Mitteln stellen können.

benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.08.2014)

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