Die Eurofighter sind die größte Verschwendung der Zweiten Republik.
Nein, es ist keine Bankrotterklärung des Bundesheers, dass die Eurofighter nun täglich um eine Stunde weniger zur Verfügung stehen. Die Bankrotterklärung wurde nämlich schon lange davor abgegeben: als beschlossen wurde, die technisch besten Flugzeuge anzuschaffen, auf das Update für den neuesten Stand (Tranche-2-Flugzeuge) aber zu verzichten. Als die Entscheidung fiel, notwendige Ausrüstung wie etwa Nachtsichtgeräte, die die Flieger erst sinnvoll machen, gar nicht erst anzuschaffen. Und als die Flugstunden aus Einsparungsgründen auf ein absolutes Minimum reduziert wurden.
Der Entscheidung der Regierung Schüssel, auf das modernste Fluggerät zu setzen, folgte nicht der logische nächste Schritt, auch den Betrieb desselben zu finanzieren. Allein, dass es mehr Flugzeuge als Piloten gibt, sagt viel aus. Aus der größten Anschaffung der Zweiten Republik wurde so deren größte Verschwendung.
Angesichts der Budgetnöte des Heers ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, eine grundsätzliche Entscheidung zu treffen: Benötigen wir die Eurofighter? Dann muss die Regierung auch die Mittel für einen sinnvollen Betrieb aufbringen. Oder macht man einen mutigen Schnitt und sucht nach alternativen Lösungen für die Luftraumüberwachung? Die Einsatzzeit um eine Stunde am Tag zu kürzen ist keine Lösung, sondern der Versuch, einfach weiterzuwursteln. Damit wird man aber auf Dauer nicht durchkommen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2014)