Ohne Ellbogentechnik wird es nicht gehen.
Die Österreicher haben alles gegeben, aber es hat eben zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Schweden nicht zum Sieg gereicht. Und am Ende mussten sich die kleinen Koller-Schützlinge von Zlatan Ibrahimović auch noch verhöhnen lassen. Der Superstar, in Wien an sich nicht allzu auffällig, hatte für den Aufreger des Abends gesorgt, David Alaba den Ellbogen ins Gesicht gerammt. Eine klare Tätlichkeit, die der Koloss von einem Torjäger nur sarkastisch kommentierte. Was um Himmels willen könne denn er dafür, dass Alaba nur zwischen 1,50 und 1,60Meter groß ist? Im Übrigen habe der Bayern-Legionär lediglich theatralisch das Opfer gespielt. Und Ibrahimović wurde dann auch noch spöttisch. „Ich denke, für diese Aktion sollte ich für 40 Spiele gesperrt werden.“
An Zlatan Ibrahimović prallt alles ab, nicht nur Gegenspieler. Er trägt diese Arroganz zur Schau, dieses grenzenlose Selbstvertrauen, das natürlich auch an Selbstherrlichkeit grenzt. Eigenschaften, die den Österreichern fehlen. Das macht sie vielleicht sympathisch, aber vielleicht haben sie es auch genau deshalb nicht geschafft, die Schweden in die Knie zu zwingen.
Die Österreicher werden in dieser Qualifikation mehr Ecken und Kanten zeigen müssen, wenn sie das Ticket für Frankreich 2016 lösen wollen. Und es wird auch notwendig sein, hin und wieder einmal ganz unsympathisch den Ellbogen auszufahren.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2014)