Dr. Mag. Bakk. Ing.

Früher war die Welt noch einfach und übersichtlich:

Man hieß Doktor, ja Magister gar – und fand doch relativ leicht einen Job. Nur das Image des Landes war halt mäßig – wegen der (niedrigen) Akademikerquote. Aber man wusste sich zu helfen. Der Bachelor-Grad bereits nach dem ersten Studienabschnitt sollte sowohl die Quote steigern, wie er auch dem Titelbedürfnis der Österreicher entgegenkam. Unter Hinzurechnung von pädagogischen Akademien und Kollegs holte Österreich bei der Akademikerquote tatsächlich auf. Für einen der vorderen Plätze im internationalen Vergleich reicht es laut aktueller OECD-Studie „Education at a Glance“ aber noch immer nicht. Weshalb nun überlegt wird, auch HTL- oder HAK-Absolventen gleich zu Akademikern zu machen. Bei den Kindergartenpädagogen liegt die Akademisierung vorerst noch auf Eis.

Der Fetisch Akademikerquote also. Man muss nicht gleich den Untergang des Abendlandes wegen nivellierender Titelschwemme heraufbeschwören. Aber die Rechnung „Je mehr, desto besser“ geht einfach nicht auf. Gerade die Bachelors tun sich auf dem Arbeitsmarkt schwer.

Gut, man kann auch ohne akademischen Grad Topmanager oder Außenminister werden. Aber bewerben Sie sich heutzutage mal als No-Name irgendwo ohne Studienabschluss!

E-Mails an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.09.2014)

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