Man darf daran glauben

Österreich bei der EM? Warum nicht.

Die Unaufgeregtheit, die Teamchef Marcel Koller an den Tag zu legen pflegt, die tut den Österreichern gut. Er raunzt nicht, er klagt nicht, er macht Gegner nicht noch größer, als sie ohnedies schon sind, er ist nicht überheblich, er versucht, stets sachlich zu bleiben. Und der Schweizer gehört auch nicht zu jenen Trainern, die schon vor Beginn eines Spiels nach Ausreden suchen. Seiner Mannschaft hat er schon so einiges vermittelt, die Spieler haben auch bereits manches von seinen Vorstellungen vom Fußball mitbekommen. Die Umsetzung funktioniert freilich noch immer nicht ganz nach Kollers Wunsch, aber auch das macht den Reiz des Fußballs aus.

Länderspielbesuche sind unter Marcel Koller wieder zum Erlebnis geworden. Die Nationalmannschaft hat es geschafft, die Fans nicht nur ins Stadion zu locken, sondern sie ist längst einen Schritt weiter: Sie elektrisiert. Sie regt auf, sie weckt Emotionen – und verschafft so manchem vielleicht für einen Moment das Gefühl der Glückseligkeit.

Noch hat Österreichs Fußballnationalteam in dieser Qualifikation nichts erreicht, aber derzeit spielen ihr sogar die Gegner in die Hände. Es ist noch gar nicht so lange her, da hätte das Team trotz spielerischer Überlegenheit im Finish noch den Ausgleich kassiert. Aber diese Zeiten sind hoffentlich vorbei. Und man beginnt, daran zu glauben.

E-Mails an: wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2014)

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