Teuflisches Spiel der IRA-Psychopathen

Die unversöhnlichen nordirischen Nationalisten verfolgen mit ihren jüngsten Morden ein Ziel: die Spirale der Gewalt wieder in Gang zu setzen.

Sie sind nach nachrichtendienstlichen Erkenntnissen nur ein paar Dutzend Leute, haben nicht viel Munition und Ausrüstung, wenig öffentliche Unterstützung und deshalb auch wenig Geldquellen. Aber sie haben die Entschlossenheit zu morden und wollen dadurch in Nordirland die Spirale der Gewalt wieder in Gang setzen: die von der katholischen IRA abgespaltenen Splittergruppen, die den vor elf Jahren am Karfreitag eingeleiteten Versöhnungsprozess zwischen probritischen Protestanten und proirischen Katholiken in Nordirland torpedieren wollen.

Aber so schwach sie auch sein mögen (die jüngsten Morde sind möglicherweise so etwas wie Verzweiflungsterror): Es ist teuflisch, was die IRA-Renegaten da tun. Sie wollen kaum verheilte Wunden der nordirischen Gesellschaft wieder aufreißen, sie säen Zwietracht zwischen Protestanten und Katholiken, damit die beiden Gemeinschaften wieder aufeinander losgehen. Die heutigen Führer in Belfast kennen diese Absichten; umso eindringlicher sind ihre Appelle gerade an die Protestanten, sich durch die jüngsten Bluttaten ja nicht zu Racheaktionen anstacheln zu lassen.

So banal das in einer nervösen Atmosphäre klingt, aber die nordirischen Politiker haben recht: Jetzt gilt es vor allem, einen kühlen Kopf zu bewahren. Nur das hilft gegen die mörderischen Absichten der IRA-Psychopathen – und natürlich akribische Polizeiarbeit. (Bericht: S. 6)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2009)

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