Was immer die Nachbaurs, Lugars, Franzens oder Dietrichs auch tun mögen – entscheidend ist, was Frank Stronach tut.
So ganz ein früher Frühaufsteher ist er dann doch nicht. Die Veranstaltung in Wien musste um eine Stunde verschoben werden, damit ER dann um 7.30 Uhr kanadischer Ortszeit – immerhin! – live mit dabei sein konnte. Frank Stronach ließ sich zur Krisensitzung seiner Partei zuschalten.
Er war schließlich auch einer der Auslöser für diese gewesen. Denn was immer die Nachbaurs, Lugars, Franzens oder Dietrichs auch tun mögen – entscheidend ist, was Frank Stronach tut. Es ist seine Partei, er hat sie gegründet, geformt und besetzt – und er kann sie nicht loslassen.
Wenn diese Partei nach dem doch eher bescheidenen Ergebnis bei der Nationalratswahl, nach den Zerwürfnissen in den Bundesländern noch irgendeine Chance gehabt hätte, dann wäre es diese gewesen: Frank Stronach zieht sich – um in seinem eigentlichen Metier zu bleiben – ganz in den Aufsichtsrat zurück und überlässt das operative Vorstandsgeschäft Befähigteren. Dass für eine wirtschaftsliberale, wertkonservative Protestpartei – auch mit Skurrilitätsfaktor – Platz sein kann, wie sich das einige im Team Stronach vorstellen, zeigt das deutsche Beispiel AfD (wenngleich diese immer FPÖ-ähnlicher wird).
Aber der geordnete Rückzug hat ja schon beim artverwandten Jörg Haider nie funktioniert.
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.11.2014)