King James' Kavaliersdelikt

Die abgebrühten New Yorker waren aus dem Häuschen.

Das Empire State Building war in die Farben des Union Jack getaucht, und die „New York Post“ war von der Garderobe der Herzogin von Cambridge verzückt. Die Metropole bereitete William und Kate, dem Prinzenpaar aus dem einstigen Mutterland, einen begeisterten Empfang – so begeistert, dass ein Ex-Ghetto-Kid die Etikette für Sekunden vergaß, worüber verzopfte Protokollaficionados prompt die Nase rümpften.

Seit jeher pflegen die US-Amerikaner ein Faible für den alten Adel aus Europa, obendrein, wenn das blaue Blut so jung und frisch daherkommt. Beyoncé undJayZ, das Königspaar des US-Pop, empfingen Kate und William in der Basketballarena in Brooklyn, und unten auf dem Parkett drehte LeBron James so richtig auf, als die Ehrengäste nach der Halbzeit auftauchten.

Der Basketballsuperstar der Cleveland Cavaliers führt den Spitznamen King James, auf dem Rücken trägt er das Tattoo „The Chosen One“. Und so kam es, dass er quasi von gleich zu gleich mit Catherine parlierte, einer gebürtigen Bürgerlichen. Jovial ließ er dabei die Hand auf der Schulter der Schwangeren ruhen – wahrhaft ein Kavaliersdelikt.

E-Mails an:thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.12.2014)

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