Happy End wird das keines mehr

Das Wahlrechtsdrama kennt keine Gewinner.

An sich war es ein schlaues Manöver: Da intern die Verhandlungen um das neue Wahlrecht stocken, hoben die Grünen den Konflikt auf die offene Bühne. An uns liegt es nicht, lautet die grüne Botschaft hinter dem öffentlichen Kompromissvorschlag, der der SPÖ Druck machen und Michael Häupl ins Eck der Verweigerer drängen soll.

Was die Grünen aber übersehen haben: Häupl fühlt sich dort eh daheim. Denn dass die SPÖ(-Basis) eigentlich keine Reform will, die das rote Wahlergebnis schmälern könnte, sagt er recht ungeniert. Und natürlich stichelte er zurück: En passant posaunte er aus, wie zahm die Grünen in die Verhandlungen gingen. Der neue Vorschlag sei in Wahrheit die alte grüne Ausgangsposition. Auch peinlich.

Egal, auf welchen Kompromiss sich beide letztlich einigen, gut wird er weder Häupl noch Vassilakou aussehen lassen: Er wird „der Bremser“ bleiben, und sie wird „umfallen“, wie das die Opposition so nennt. Ein Happy End wird das nur insofern, als man froh sein wird, wenn das Reformdrama endlich vorbei ist.

ulrike.weiser@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.12.2014)

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