Österreich schafft es auch ohne Korruption, Geld zu verschwenden. Das zeigt ein Bericht des Rechnungshofs ausgerechnet über die Ansiedlung der Anti-korruptionsakademie im ehemaligen Palais Kaunitz zu Laxenburg.
Das Projekt startete etwas unglücklich, indem der Initiator Interpol sich schon bald zurückzog. Immerhin kam das Innenministerium dann auf die Idee, die Akademie als internationale Organisation auszurichten, was trotz der mittlerweile gesammelten Erfahrungen mit dem Abdullah-Zentrum in Wien nicht prinzipiell falsch ist.
Absurd österreichisch wurde es bei der als Umsetzung getarnten weiteren Behandlung des Vorhabens: Das Innenministerium und das Land Niederösterreich stritten darüber, wie die Kosten und Risken verteilt werden sollten. Das verzögerte den Umbau um 15 Monate, was allein schon Mehrkosten von 158.000 Euro verursachte. Die Auslagerung der kompletten Planung an externe Dienstleister – noch dazu zu überhöhten Honoraren –, die allzu freihändige Vergabe von Aufträgen, Schlampereien bei der Prüfung der Rechnungen: All das führte ebenfalls zu unnötigen Verteuerungen.
Erschütternd, was der Rechnungshof jetzt unter anderem empfehlen muss: „Verträge sollten vor deren Inkrafttreten abgeschlossen werden.“ Ach nein.
benedikt.kommenda@diepresse.com
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2015)