Von Jörg Haider zu Johanna Trodt-Limpl: Es war einmal das BZÖ

Heinz-Christian Strache hat das Match schon länger gewonnen.

Und da sage noch einer, die Kärntner seien reaktionär: Zwei Parteichefinnen gibt es in Österreich. Und beide kommen aus Kärnten: Eva Glawischnig (Grüne) und nun Johanna Trodt-Limpl (BZÖ). Bis zur Fusion mit den Neos waren es mit Angelika Mlinar (LIF) sogar drei.

Doch während Glawischnigs Grüne ein Allzeithoch erleben (zumindest den Wahlergebnissen nach), ist für das BZÖ die Geschichte wohl zu Ende. Es ist nun endgültig auf jener regionalen Ebene angelangt, die auch der Ausgangspunkt gewesen ist – allerdings unter anderen Vorzeichen.

Jörg Haider, damals Kärntner Landeshauptmann, wollte eine Partei nach seiner Fasson – ohne FPÖ-Altlasten. Modern sollte sie sein, rechtsliberal. „Freisinnig“ in Haiders Worten. Das machtpolitische Kalkül dahinter: Von der FPÖ sollte nur noch die nationale Hülle übrig bleiben. Die Rechnung ging nicht auf: Die Nationalen, aber auch weniger nationale Haider-Kritiker blieben der FPÖ treu. Haiders Kunstprodukt hatte gegen die Traditionspartei keine Chance. Nur Haiders Charisma sicherte das Überleben.

Nach Jörg Haiders Tod war es damit auch vorbei. Heinz-Christian Strache hat das Match aber schon zuvor gewonnen. Mittlerweile spielt das BZÖ gar nicht mehr mit.

E-Mails an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2015)

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