Zickzack geht der Weg bergab

Es gibt wenig, was Menschen ratloser und grantiger macht als widersprüchliche Botschaften.

Es gibt wenig, was Menschen ratloser und grantiger macht als widersprüchliche Botschaften. Doch genau diese sendet Maria Vassilakou permanent aus: Einerseits will sie um jeden Preis weiterregieren, andererseits lässt sie keine Gelegenheit aus, dem Herrn Häupl (die Bürgermeisteranrede verwehrt sie ihm derzeit) ihre moralische Entrüstung vor die Füße zu spucken.

Das Ziel der Hart/Weich-Strategie, die die Grünen beim Wahlrecht schon länger fahren, ist klar: Man will in der Partei und der Wählerschaft sowohl jene zufrieden stellen, die in der Koalitionen bleiben wollen, als auch jene, die gehen wollen. Doch die empört zitternde Duldungsstarre verstört beide. Die Grünen wirken weder wie kühle Machtpragmatiker noch wie aufrechte Rebellen. Sondern eher wie eine Kreuzung aus Rumpelstilzchen und Sesselkleber. Wütend, aber harmlos. Und so könnte Vassilakou das Schicksal ereilen, das sie eigentlich der SPÖ (die mit ihrer Njet-Botschaft immerhin konsistent war) prophezeit hat: Der Wahlrechtsstreit könnte der Glaubwürdigkeit der Grünen nachhaltig schaden.

E-Mails an: ulrike.weiser@diepresse.com

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