U-Bahn-Fahren mit Conchita

Du kannst alles erreichen, wenn du nur daran glaubst – und einen Fahrschein hast.“ Oder: „Conchita sagt: Der Weg zur Glückseligkeit führt durch diese U-Bahn-Tür. Für den Song Contest bitte hier aussteigen.“ Was ist das jetzt? Werbung für die Wiener Verkehrsbetriebe? Oder für den Song Contest? Oder aber: Orientierungshilfe für Touristen?

Bis zum Finale am 23. Mai werden die Fahrgäste der Wiener Linien alle halben Stunden Conchita Wurst verschiedene Sprüchlein aufsagen hören, und zwar auf Französisch, Englisch und Deutsch: „Schließt sich eine Türe, öffnet sich eine andere: Denn die nächste U-Bahn kommt gleich“, läuft da vom Band, und kurz darauf: „Love is like the Vienna Underground: It's everywhere. So don't miss it.“

Allerdings: Wenn sie überall ist, die Liebe, ist es eh egal, wenn man sie einmal verpasst. Und auch sonst ist den in ihren Kampagnen oft durchaus originellen Wiener Linien die ironische Brechung von Kalenderweisheiten – so war das doch geplant? – nur bedingt geglückt. Schade. Denn das Problem von Durchsagen im Gegensatz etwa zu Plakaten: Man kann zwar wegschauen. Weghören kann man aber nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.05.2015)

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