"Jünger", "weiblicher" und "zeitgemäßer" will die ÖVP werden, ein entsprechendes Parteiprogramm hat man gerade erst beschlossen. "Wir müssen uns verändern, weil sich die Welt verändert hat", sagte Parteiobmann Reinhold Mitterlehner dazu. Zu Familien etwa bekenne man sich im traditionellen Sinn - man akzeptiere aber auch andere Lebensentwürfe.
Nun hat diese "zeitgemäßere" ÖVP zwei neue Abgeordnete: Die bisherigen Stronach-Leute Marcus Franz und Georg Vetter wechseln in den schwarzen Klub. Der Mediziner Franz wurde einer breiten Öffentlichkeit durch ein "Profil"-Interview bekannt, in dem er unter anderem freiwillige Kinderlosigkeit und Homosexualität als "amoralisch" bezeichnete. Seinen Posten als Primar am Wiener Hartmann-Spital verlor er deshalb. Zuletzt tat er via Twitter seine Meinung zum geplanten "Po-Grapsch-Paragraphen" kund: „Ob der Popsch hält, was der Blick verspricht. Das erfahren zu wollen wird nun bestraft.“
Wie so ein Mandatar mit einem jüngeren, weiblicheren und zeitgemäßeren Image zusammenpasst? Man darf auf die Erklärung von Reinhold Mitterlehner gespannt sein.