Von Linz bis Wien: Der unaufhaltsame Aufstieg der FPÖ

Und was dann? Ausgrenzen oder einbinden? Ob der Enns könnte aus Koketterie Ernst werden.

Es läuft. Bei der FPÖ. Im Bund und in den Ländern. Plus 16,1 Prozentpunkte in der Steiermark. Im Burgenland in die Regierung geholt. In Wien fürs Erste ein kleiner Personal-Coup. Und in Oberösterreich weisen Umfragen bis zu 28 Prozent aus. Das bundesweite Flüchtlingsthema schlägt auch auf die Länder durch. In der polarisierten österreichischen Gesellschaft sammelt die FPÖ jene ein, die mit der „Refugees welcome“-Welt wenig anfangen können. Und das ist zumindest ein Drittel der Wählerschaft.

Ein Wahlerfolg der FPÖ bei den Landtagswahlen in Oberösterreich und Wien ist so sicher wie SPÖ-Verluste ebendort. Die Frage ist nur: Was geschieht dann? Ausgrenzen? Oder einbinden? In Oberösterreich kokettiert die ÖVP jedenfalls mit Variante zwei: Nur so sei der Aufstieg der FPÖ zu stoppen, deren Anführer Manfred Haimbuchner sei ohnehin ein Moderater – so ähnlich argumentierte auch die burgenländische SPÖ – und mit den Grünen sei möglicherweise gar keine Mehrheit mehr drin.

Ein Sozialdemokrat wird gegen Schwarz-Blau in Linz insgeheim wohl wenig haben: Michael Häupl. Denn so könnten sich die Verluste der SPÖ in Wien halbwegs in Grenzen halten.

E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.09.2015)

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