Wien allein wird nicht genug sein

Bei den Neos steht trotz allem eine Richtungsentscheidung an.

Sicher: Die Neos haben am Sonntag am meisten von allen dazugewonnen. Das ist – nach den Niederlagen in Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland – wieder einmal ein Erfolgserlebnis. Mehr aber nicht. Denn der Einzug ins Rathaus gelang erstens nur knapp und sollte zweitens nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Partei ein grundsätzliches Problem hat, seit Neusein allein als Programm nicht mehr ausreicht.

Abgesehen von guten Bildungsideen und nötiger Sozialpartnerkritik fragt man sich nämlich, wofür diese Bewegung eigentlich steht. Mal ist sie wirtschaftsliberal, dann wieder nicht. Mal nett, dann wieder rüpelhaft wie in Wien. Mal lösungsorientiert und dann wieder seltsam still wie in der Flüchtlingsdebatte.

Irgendwann, nach der Wien-Party, werden sich die Neos für eine Richtung entscheiden müssen. Sofern sie über das Jahr 2018 hinaus im Nationalrat bleiben wollen.

E-Mails an: thomas.prior@diepresse.com

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