Ohne Taten keine Lösung

Dass die Bekämpfung von Fluchtursachen zu den wichtigsten Aufgaben in der aktuellen Krisensituation zählen sollte, darüber herrscht unter Europas Staatenlenkern seltene Einigkeit.

Kein Wunder – kann doch mit etwas Glück der Eindruck erweckt werden, die Flüchtlingsströme ließen sich durch Hilfsmaßnahmen in den Herkunftsländern bald wieder eindämmen.

Eine Wunschvorstellung, die schon allein deshalb unrealistisch ist, weil viele EU-Länder die finanzielle Unterstützung verzögern. Österreich ist da keine Ausnahme: Die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit stagnieren auf niedrigem Niveau. Bisher hat die heimische Regierung nicht einmal bekannt gegeben, wie viel (und ob) sie in einen Afrika-Fonds der EU in Höhe von 1,8 Mrd. Euro einzahlen will. Immerhin befindet sich Wien in guter Gesellschaft: Auch aus Paris, Berlin und London fehlen Zusagen. Die Hoffnung, dass beim Gipfel der EU-Länderchefs mehr als salbungsvolle Worte gesprochen werden, die nur gegenseitige Differenzen übertünchen, ist leider unbegründet.

anna.gabriel@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.10.2015)

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