Minister Bolt

Er ist der Schnellste, so viel steht schon einmal fest.

Usain Bolt, der jamaikanische Hüne, der bei Wettkämpfen Goldmedaillen einsammelt wie andere Waldpilze, hat nun auch in Rio zugeschlagen. Gold für 100 Meter, für 200 Meter, für viermal 100 Meter. Am heutigen Sonntag feiert der Rekordsportler seinen 30. Geburtstag, für das kommende Jahr hat er aber schon sein Karriereaus angekündigt. Sogleich regnete es Angebote. Sein deutscher Sponsor Puma hätte Bolt gern weiterhin im Geschäft, auch wenn er sportlich nicht mehr aktiv sein sollte. Und der jamaikanische Premier wünscht sich den Sprinter zurück auf die Insel, und zwar als Politiker. „Er kann jeden Ministerposten haben, den er möchte“, so Premier Andrew Holness. Selbst die eventuell zu kleinen Sitze im Parlament könne man seinen knapp zwei Metern Körpergröße anpassen.

Der Sportler selbst weiß noch nicht, was er machen will. Bestbezahlter Leichtathlet ist er schon. Er betreibt mehrere Geschäfte (z. B. Sportbars). Er ist auch ein Vorbild für Kinder, und genau das könnte ihm als Politiker im kriminalitätsgeplagten Jamaika zugutekommen: Sport und Bildung statt kiffen und Kriminalität.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.08.2016)

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