Ostasiendiplomatie à la Trump

Donald Trump machte im Wahlkampf kein Hehl daraus, in manchen außenpolitischen Fragen auf mehr Konfrontation zu setzen als sein Vorgänger.

Donald Trump machte im Wahlkampf kein Hehl daraus, in manchen außenpolitischen Fragen auf mehr Konfrontation zu setzen als sein Vorgänger, Barack Obama: etwa gegenüber Kubas Führung, an die sich die USA nach langer Eiszeit angenähert haben.

Oder gegenüber Irans Regime. Trump lehnt den Atomvertrag mit Teheran ab. Dass der künftige US-Präsident den Iran schwächen, zugleich aber auf Teherans wichtigen Verbündeten, das syrische Regime, zugehen will, ist freilich ein strategisches Paradoxon in den Trump'schen Sicherheitspolitikplanungen.

China wurde von Trump im Wahlkampf mit Strafzolldrohungen bedacht. Und die Ankündigung, die US-Flotte weiter aufrüsten zu wollen, dürfte wohl in Zusammenhang mit der wachsenden Rivalität mit Peking im Pazifik stehen.

Jetzt stieß Trump Chinas Regierung mit einem Telefonat mit Taiwans Präsidentin vor den Kopf. Fragt sich: War das Absicht? Oder war es ein diplomatisches Hoppala aus Unwissenheit und/oder Gleichgültigkeit? Beides wäre bedenklich. Denn angesichts steigender Spannungen im pazifischen Raum ist Fingerspitzengefühl gefragt.

(Print-Ausgabe, 04.12.2016)

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