Zu viel „Dämon“, zu wenig Staatsmann

APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
  • Drucken

Die FPÖ – letztlich zu wenig seriös für Platz 1.

Norbert Hofer erwies sich als fairer Verlierer, er rief seine Fans auf, das Ergebnis zu akzeptieren und Ruhe zu bewahren. Man fragt sich einmal mehr, wie es sein konnte, dass der biedere Burgenländer – Typ: besserer Landespolitiker – zum europäischen Dämon hochstilisiert werden konnte. Wobei er schon einiges selbst dazu beigetragen hat.

Es war eine Polarisierung wie bei der Wien-Wahl 2015. Da der Mitte-links-Kandidat, getragen von dem, was die FPÖ Establishment nennen würde. Dort der Kandidat des einzigen Herausforderers des bestehenden Systems, der FPÖ. Und es ging auch wieder gleich aus: die breitere Koalition der FPÖ-Gegner gewann.

Das kann jetzt länger so weiter gehen. Aber auch die FPÖ wird sich fragen müssen, ob die Systemopposition, die stets zu einem sicheren zweiten Platz führt, weil die anderen immer mehr sind, sinnvoll ist.

Norbert Hofer hat aus sich und seiner Partei das Optimum herausgeholt. Letztlich war er im Vergleich zum Konkurrenten mit dem Habitus des Universitätsprofessors zu wenig seriös. Ein Befund, der auf die FPÖ in ihrer Gesamtheit zutrifft.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Norbert Hofer (l.) verlor die Hofburg-Wahl. Nun peilt er mit FPÖ-Chef Strache die Nationalratswahl an.
Home

Norbert Hofer, der Präsident der Männer und Arbeiter

Der Freiheitliche war bei der (Ex-)Kernklientel der SPÖ erfolgreich. Nun greift er auch den ÖVP-Chef frontal an.
New Articles

Ergebnisse: Top in Wien und im Kaunertal

Wo Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer besonders stark abschnitten.
BP-WAHL:  HOFER / VAN DER BELLEN
Politik

"Selbstmordattentat": Wie sich die FPÖ die Niederlage erklärt

Hofer gibt ÖVP-Chef Mitterlehner die Schuld für die Niederlage bei der Hofburg-Wahl. Mitterlehner: "Das wäre zu viel der Ehre".
Norbert Hofer verliert endgültig.
Politik

FPÖ: Nächstes Ziel Bundeskanzleramt

Der FPÖ-Kandidat musste seine Niederlage eingestehen. Schon wieder. Aber er warnt: „Man hat in mir einen schlafenden Bären geweckt.“ Die Partei hofft auf rasche Neuwahlen.
Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer
Politik

Meinungsforscher erwarten Führungsdiskussion in FPÖ

Es sei fraglich, wie lang der "Koalitionsfriede" hält. Im Falle einer Vorverlegung der Nationalratswahl könnte auf die FPÖ eine Personaldebatte zukommen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.