Alle nach rechts

SPÖ-Chef Christian Kern werde als zu links wahrgenommen, sagte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler diese Woche.

Folglich müsse Kern ein Stück nach rechts, um die Mitte besetzen und so eine Koalition mit den Grünen und den Neos anführen zu können. So ein Ruck nach rechts bringt nämlich den Vorteil mit sich, dass man dabei den Wählern von ÖVP und FPÖ entgegenkommt und diese ein Stück des Weges mitnehmen könnte.

Auch die ÖVP muss weiter nach rechts, Teile davon (Kurz, Sobotka, Lopatka) sind ja schon dort. Damit sie den Neos auf der einen Seite ein wenig Luft lassen – und ihr diese nicht als potenzieller Koalitionspartner abhandenkommen – und der FPÖ auf der anderen die Wähler abnehmen kann. Damit sich das mit den Neos überhaupt ausgeht. Ziemlich sicher wird man dazu aber auch noch die Grünen brauchen. Die dürfen also jedenfalls dort bleiben, wo sie sind.

Die Alternative zur rot-grün-pinken oder schwarz-pink-grünen Ampel wäre gleich Rot-Blau oder Schwarz-Blau. Das wäre sogar leichter zu bewerkstelligen, wenn man sich traut. Und inhaltlich natürlich wiederum ein Ruck nach rechts.

Nur falls jemand fragt, wo der Zeitgeist gerade zu Hause ist.

E-Mails an:oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.02.2017)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.