Glosse

Doppelpass mit Pilz und Glawischnig

Möglicherweise ist es angeboren, möglicherweise hängt das Selbstbewusstsein in diesem Fall aber auch damit zusammen, dass er weiß, dass er recht hat.

Peter Pilz rechnete dieser Tage – immerhin nahm er den Umweg über ein Sobotka- und Kurz-Bashing, um die Form zu wahren – mit der Appeasement-Politik der Grünen ab. Pilz also richtete aus: Einreise- und Auftrittsverbot für renitente AKP-Politiker, verstärkte Kontrollen illegaler Doppelstaatsbürger, das Verbot von Vereinen wie Atib, und wer unsere Grundrechte nicht akzeptiere, könne gehen – und zwar sofort.

Zudem ist Pilz – entgegen der Parteilinie – prinzipiell gegen Doppelstaatsbürgerschaften außerhalb der EU. Eine „Einzelmeinung“ konterte Parteichefin Eva Glawischnig umgehend.

Eine berechtigte allerdings. Es ist ein echter Segen, wenn – einzelne – Grüne nicht mehr (allzu) blauäugig sind.

oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2017)

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