Glosse

Die Hypo-Zentrale, drollig

Endlich. Mitten in Klagenfurt gibt es jetzt eine Minigolfanlage.

Eine deutsche Künstlerin hat die Bahnen angelegt, die Hindernisse sind Ruinen und sogenannte Trümmerhäuser. Und weil natürlich ein Kärnten-Bezug hermusste, ziert auch die ehemalige Hypo-Zentrale eine der Bahnen.

„Die Bankenkrise hat ja auch Trümmer hinterlassen“, erklärt die Künstlerin, da können wir nur zustimmend nicken. Wiewohl es schon enttäuschend ist, dass sie das Potenzial an Skandalen, die Österreich zu bieten hat, nicht auch nur annähernd ausgeschöpft hat. Aber wer weiß, vielleicht wird die Minigolfanlage wegen durchschlagenden Erfolges vergrößert?

Wie wäre es also mit einem EADS-Tunnel, einer Wahlkuvert-Endlosschleife oder einer Skylink-Schikane? Und wenn wir schon dabei sind: Eine Reform-Hürde, gefolgt vom Proporz-Looping mit anschließendem Budgetloch-Loch wäre zweifellos ein echter Straßenfeger.

Bei ihrem Projekt, sagt die Künstlerin, gehe es darum, „über die Vergänglichkeit von Dingen nachzudenken“. Eh. Aber sagen Sie das einmal unserem Schuldenberg.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.06.2017)

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