Glosse

Ein gefährlicher Abgang

Das Weiße Haus als Krawallsendung im Stile eines Dschungelcamps: Nun hat der umstrittene und ultrarechte Chefberater Steve Bannon das Team des US-Präsidenten Donald Trump verlassen.

Das Weiße Haus als Krawallsendung im Stile eines Dschungelcamps: Nun hat der umstrittene und ultrarechte Chefberater Steve Bannon das Team des US-Präsidenten Donald Trump verlassen. Er ist der vorläufig Letzte in dieser Exodusbewegung aus der 1600 Pennsylvania Avenue, sein Abgang ist aber bestimmt nicht der denkwürdigste. Das bleibt dem redefreudigen Kommunikationsdirektor Anthony Scaramucci vorbehalten, der gefeuert wurde, noch ohne seinen Job angetreten zu haben. Reince Priebus und Sean Spicer hat es vor Bannon erwischt – und vielleicht kann sich noch jemand an die Mikes erinnern: Mike Flynn und Mike Dubke.

Jedenfalls kehrt Bannon zu seiner ehemaligen Wirkungsstätte zurück, zu der rechten Nachrichtenseite Breitbart. Und er hat angekündigt, dort nicht nur Trump-Gegner, sondern auch oppositionelle Republikaner angreifen zu wollen. Und wohl auch seine ehemaligen Widersacher im Weißen Haus. Das macht Bannon zum gefährlichsten Abgang für die Regierung. Denn die bei Trump-Wählern beliebte Plattform Breitbart pflegt ein glanzvolles Bild vom Präsidenten, und das kann Bannon flugs ändern, wenn er will.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.08.2017)

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