Transparent, offen für alle, an politischen Planungs- und Entscheidungsprozessen teilzunehmen: So weit die grünen Grundsätze. Wen kümmern die noch? In Wien wird die Öffentlichkeit von der Landesversammlung am Samstag weggesperrt.
Wann genau haben die Grünen ihre Prinzipien über Bord geworfen? Wann genau haben sie ihre Ideale verraten? Als ein einschneidendes Datum wird in politikwissenschaftlich-historischen Proseminararbeiten einmal wohl der Samstag dieser Woche, der 25. November 2017, in diesem Zusammenhang angeführt werden. Da bunkert sich nämlich die Wiener Landesfiliale der Grünen ein. Sorry, schön formulieren: Da wird bei der doch mit einer gewissen Spannung erwarteten Landesversammlung erstmals die Öffentlichkeit ausgeschlossen.
Türen zu, statt Türen auf
Ob das eine erfolgversprechende Therapie ist, muss erst einmal verifiziert werden: Türen zu, statt Türen auf bei den Wiener Grünen als eine Konsequenz der für diese Partei desaströsen Schlappe bei der Nationalratswahl des 15. Oktober. Dass damit das Landesstatut der Wiener Grünen ausgehebelt wird, ist jedenfalls ein interessanter Aspekt, noch dazu bei einer Gruppierung, die - bei anderen - gerne die Missachtung demokratischer Spielregeln ankreidet.