Tiroler Jung-Freiheitliche spalten sich von FPÖ ab

Tiroler Jung-Freiheitliche spalten sich von FPÖ ab
Tiroler Jung-Freiheitliche spalten sich von FPÖ abTiroler FPÖ-Obmann Gerald Hauser (c) APA (Erich Spiess)
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Der Ring Freiheitlicher Jugend in Tirol verlässt den RFJ-Dachverband und kehrt der FPÖ den Rücken. Die ausgetretenen RFJ-Funktionäre hätten der FPÖ "sehr geschadet", sagt Tirols FPÖ-Obmann, Gerald Hauser.

Die Tiroler Freiheitlichen kommen auch nach dem Ausschluss von fünf Parteimitgliedern nicht zur Ruhe. Die Tiroler Organisation des Ringes Freiheitlicher Jugend hat sich vom österreichischen RFJ-Dachverband einstimmig losgesagt und ist somit keine Vorfeldorganisation der FPÖ mehr.

Der Tiroler FPÖ-Obmann, Gerald Hauser, kündigte unterdessen in der "Tiroler Tageszeitung" (Dienstag-Ausgabe) eine Neugründung der Organisation an. Es gebe "brisante Schriftstücke über rechte Umtriebe", die nun der Staatsanwaltschaft übergeben würden, wurde er zitiert.

FPÖ: RFJ-Funktionäre "haben sehr geschadet"

Damit werde eine Trennlinie zu einer Organisation in Tirol gezogen, deren Funktionäre in den vergangenen Jahren "sehr geschadet haben", meinte Hauser. Damit wolle man nichts mehr zu tun haben. Der am Wochenende gekürte Obmann des alten RFJ, David Nagiller, - auch er wurde in der Vorwoche aus der FPÖ ausgeschlossen - wies die Vorwürfe in Richtung radikaler Tendenzen zurück. Nagiller ist weiterhin parlamentarischer Mitarbeiter der FPÖ-Abgeordneten Carmen Gartelgruber.

Auswirkungen haben die jüngsten Ereignisse auch für die am Mittwoch angesetzte Sitzung des Tiroler Landtages. Nach dem Ausschluss von FP-Landtagsabgeordneten Walter Gatt agieren die Freiheitlichen dort in Zukunft nur mehr mit drei Abgeordneten. Auf der Homepage der Tiroler Freiheitlichen war Gatt übrigens am Dienstagvormittag noch als FP-Mandatar und Klubmitglied angeführt.

Kickl will RFJ in Tirol neu aufbauen

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl erklärte zur Abspaltung des RFJ-Tirol, dass jetzt eine neue Landesgruppe aufgebaut werden soll. Das sei "nichts Ungewöhnliches". Zu den vom erkrankten Tiroler FPÖ-Obmann LAbg. Gerald Hauser angesprochenen "brisanten Schriftstücken über rechte Umtriebe" erklärte Kickl, dass er diese Vorkommnisse weder bestätigen noch dementieren könne. Darüber wisse Hauser mit Sicherheit besser Bescheid.

"Es gibt bei uns keinen schlampigen Umgang mit NS-Ideologie", betonte er aber. "Das wird bei uns auf keinen Fall geduldet," erklärte Kickl. Das freiheitliche Schiff sei in Tirol "jedenfalls voll und ganz auf Kurs". Der FP-Generalsekretär sprach von einem "guten und wichtigen Reinigungsprozess".

(APA/Red.)

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