Sehen Sie's ein, Herr Premier

Griechenland ist de facto insolvent. Je früher die Umschuldung, umso besser.

Wer die „Presse“ vom Wochenende gelesen hat, dürfte etwas verwundert sein. „Umschuldung ist keine Option“, erklärte Griechenlands Premier George Papandreou. Man habe einen Fahrplan und werde die Schulden zurückzahlen, sagte er selbstbewusst.

Gut so. Blöd nur, dass die Investoren bei dieser Idee nicht mehr mitspielen. Nur besonders Mutige leihen den Griechen noch Geld, und auch das nur zu hohen Zinssätzen. Da die Schulden, Sparpaket hin oder her, zumindest bis 2014 weiter steigen, helfen aber nur Kredite, um den Bankrott abzuwenden.

Wegen dieses Teufelskreises ist Griechenland bereits jetzt de facto insolvent. Die Idee der EU, den Gläubigern einen „Haarschnitt“ zu verpassen, ist eine ausgezeichnete. Einem Neuanfang wäre der Weg geebnet. Bleibt zu hoffen, dass das auch der Herr Premier bald einsieht.

stefan.riecher@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2011)

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