Das Nein zum Parkpickerl in Währing zeigt vor allem, dass ein Gesamtkonzept fehlt.
Dass Menschen freiwillig dafür stimmen, für etwas zahlen zu müssen, was sie bisher kostenlos bekamen, ist unwahrscheinlich – außer in der Schweiz. Und so votierte Währing wenig überraschend gegen ein Parkpickerl. Man kann es den Bewohnern nicht verdenken, auch abseits des monetären Gedankens. Denn ein Parkpickerl löst das Parkplatzproblem nur bedingt, es verschiebt es nur ein Stück weiter.
Zumindest dann, wenn nicht ein einheitliches Konzept dahintersteckt, sondern ein Fleckerlteppich über die Stadt gelegt wird. Genau darunter wird Währing nun aber besonders leiden – wenn Pickerlflüchtlinge aus Ottakring und Hernals sich hier breitmachen. Insofern dürfte die subtile Taktik der Stadt Wien, die Bezirke gegeneinander auszuspielen, doch aufgehen und am Ende auch Währing fallen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.03.2012)