Billiger Sprit hat seinen Preis

Das „wirtschaftsliberale“ BZÖ will die OMV zu einer Sonderdividende zwingen. Wirklich.

Erinnern Sie sich an den BZÖ-Konvent im Mai 2010? Vermutlich nicht, und das ist auch keine Schande, weil sogar BZÖ-Chef Josef Bucher offenbar einen Filmriss hat. Also helfen wir bereitwillig: Damals gelobte das BZÖ, der so genannten Wirtschaftspartei ÖVP Konkurrenz zu machen – als „Reformbewegung für den leistungsorientierten Mittelstand, die für Bürger- und Freiheitsrechte und gegen die Allmacht des Staates eintritt.“

Daraus wird wohl nichts. Gestern forderte nämlich ebendieser BZÖ-Chef Bucher, die OMV möge angesichts des derzeitigen „Spritpreiswuchers“ zu einer Sonderdividende gezwungen werden. Und damit auch gleich einen ordentlichen Beitrag zum Sparpaket leisten.

Klar: Der Herr Bucher weiß, wie man die Herzen der Autofahrer gewinnt, da müssen halt vorübergehend die „Bürger- und Freiheitsrechte“ dran glauben, und da darf der Staat halt ausnahmsweise mal wieder seine „Allmacht“ ausüben. Da ist eben maximale Flexibilität gefragt.

Der Applaus ist Josef Bucher sicher. Eher weniger von den Aktionären der börsenotierten OMV, die da vielleicht gerne mitreden würden. Aber die ÖVP wird ihm wohl recht dankbar sein.

hanna.kordik@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.