Eine wilde Party zum Untergang

Die Wirtschaft will und will nicht anspringen. Seit sechs Jahren verteilt die EZB billiges Geld, doch das bleibt bei Banken stecken oder landet auf den Finanzmärkten.

Zu den Menschen kommt es nicht. Daher gibt es zu wenig Konsum und als Folge keinen Aufschwung.

Jetzt verlangen immer mehr deutsche Banken Negativzinsen, um Sparen unattraktiv zu machen (Seite 15). Vorerst nur von Geschäfts- bzw. Großkunden. Private Sparer nehme man aus, versprach die Commerzbank. Aber es ist nur ein kleiner Schritt, bis auch die ohnehin lächerlichen 0,1 Prozent Guthabenzinsen fallen. Damit verzweifelte Menschen ja nicht Bargeld unter der Matratze horten, fordern Ökonomen gar schon dessen Abschaffung. So käme niemand den Negativzinsen aus.

Da gefallen uns die Ideen anderer Ökonomen deutlich besser: Die EZB, lautet deren Vorschlag, solle Geld direkt an die Menschen geben. 5000Euro pro Haushalt. Das würde den Konsum und damit die Wirtschaft nachhaltiger ankurbeln. Eine attraktive Idee. Wenn wir schon untergehen, dann zumindest mit einer wilden Party.

E-Mails an: norbert.rief@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2014)

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