Heiße Goldfragen

Die Sache mit den Goldreserven wird heiß.

Zuerst hat die Nationalbank geheim gehalten, wo unser Gold lagert. Dann kam der Rechnungshof, startete eine Untersuchung, und siehe da, die Nationalbank wurde aktiv. Keine Sekunde zu spät. So konnten die Prüfer des Rechnungshofs zumindest einige Positiva vermelden.

Etwa, dass die Nationalbank sich schon bemüht hätte, ein bisschen Gold von London (wo immer noch mehr als 80 Prozent unserer Reserven liegen) in die Schweiz zu bringen. Das hätte aber nur eingeschränkt geklappt, weil die Tresore in der Schweiz noch nicht fertig gebaut waren. Bleibt die Frage, warum die Nationalbank sich so strikt weigert, es den Kollegen in Deutschland und den Niederlanden gleichzutun und zumindest ein bisschen Gold zurück in die Heimat zu holen.

Immerhin, so der Rechnungshof, konnten ausreichende Untersuchungen zur Existenz und Echtheit der Goldreserven bisher nur für jenen Teil stattfinden, der in Wien gelagert ist: bei der Münze Österreich, einer Tochter der Nationalbank. Sie hat offenbar fertige Tresore.

Allerdings zeigte der Rechnungshof sich ob des Vertragswerks mit London und der unzureichenden Überprüfungsmöglichkeiten äußerst irritiert. Bleibt die Frage: Wann wird die Lagerung im Ausland der Nationalbank zu heiß?

E-Mails an: nikolaus.jilch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2015)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.