Busek dockt wieder bei den Neos an

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BUSEK(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Ex-ÖVP-Chef sitzt mit Ex-FDP-Ministern im Kuratorium der Neos-Parteiakademie.

Die Parteiakademie der Neos, das Neos Lab, bekommt ein eigenes Kuratorium, das beratende Funktion haben wird. Bekannte Liberale sind dabei: LIF-Gründerin Heide Schmidt, Ex-LIF-Chef Alexander Zach, der frühere deutsche Innenminister Gerhart Baum (FDP), die ehemalige FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International, „NZZ“-CEO Veit Dengler. Und – jetzt kommt's – der ehemalige ÖVP-Chef Erhard Busek. Dem nicht genug, wird Busek am Montag ein von Neos-Chef Matthias Strolz herausgegebenes Buch, „Die mündige Schule“, für das er auch einen Beitrag verfasst hat, vorstellen.

Das ist insofern bemerkenswert, als Busek jüngst wieder in der ÖVP-Familie willkommen geheißen wurde. Bei der 70-Jahr-Feier der ÖVP im Wiener Schottenstift wurde Busek von Parteichef Reinhold Mitterlehner eigens mit den Worten „Die eigene Parteifamilie ist vielleicht doch die allerbeste“ begrüßt. Schon vor der EU-Wahl 2014 hatte Busek kundgetan, den ÖVP-Kandidaten Othmar Karas zu wählen.

Bei der Nationalratswahl 2013 hatte der ehemalige ÖVP-Obmann allerdings die Neos gewählt. Busek hatte den ÖVP-Dissidenten Matthias Strolz auch bei der Gründung der Neos beraten. Strolz wollte eine bürgerlich-liberale Alternative zur Spindelegger-ÖVP schaffen. Und Busek und Spindelegger waren einander ohnehin seit jeher spinnefeind. Vor allem seit Spindelegger seinerzeit die Ablöse von Busek als ÖVP-Chef mitbetrieben hatte.

Geschäftsführer des Neos-Lab ist Josef Lentsch. Präsidentin ist die EU-Abgeordnete Angelika Mlinar. „Das Kuratorium soll ein Impulsgeber sein. Das Neos Lab versteht sich ja auch als Thinktank“, sagt Mlinar. Sie freue sich über so beeindruckende Persönlichkeiten, die hier mitmachen würden. Erhard Busek sei von Matthias Strolz gefragt worden, und er habe zugesagt. „Wir wollen ihn allerdings nicht parteipolitisch vereinnahmen.“

E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.05.2015)

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