Wenn eine Odyssee erfreulich endet

Rechtsanwalt Michael Walbert verlässt Schönherr. Er bereichert das Team von Stephan Frotz.

Zwei Jahre ist es her, da gab der Gesellschaftsrechtsexperte Stephan Frotz seine Trennung von Schönherr Rechtswanwälte bekannt. Mit seinem engsten Team, den beiden Anwälten Paul Schörghofer und Clemens Spitznagel, gründete er eine Boutique. Über die Entscheidung, noch einmal etwas Neues zu wagen, ist er noch heute froh. „Ich genieße die Flexibilität, die uns diese kleinere Einheit gibt. Vor allem den fachlichen Austausch mit meinen Kollegen empfinde ich als sehr befruchtend. Es tut gut, wenn jeder seine unterschiedlichen Ansätze einbringt.“ Nun hat Frotz noch mehr Grund zur Freude: Die Kanzlei wächst, mit Juli stößt Michael Walbert dazu.

Er kommt ebenfalls von Schönherr. Dort hat er acht Jahre im Team von Christian Herbst Mergers & Acquisitions begleitet. Kaum Contract-Partner begann Walbert den streitigen Bereich aufzubauen. Nachdem Gerold Zeiler, Schönherrs Schiedsrechtsexperte, die Kanzlei 2013 ebenfalls mit seinen Leuten verließ, widmete sich Walbert diesem Bereich. „Das Ergebnis dieser Odyssee ist: Ich bin sehr breit aufgestellt. Darum bin ich jetzt so weit, in eine Boutique zu gehen, in der ein breiteres Beratungsspektrum gefragt ist.“

Trotzdem plant Walbert, sich auch zukünftig auf den streitigen Bereich zu fokussieren. „Bei Schönherr war ich in letzter Zeit immer wieder vor die Situation gestellt, Mandate ablehnen zu müssen, weil sie in einem Konflikt zu anderen Aufträgen der Kanzlei standen. Das ist so in einer Großkanzlei.“

Bei Schönherr sei man über seinen Abschied erstaunt gewesen, sagt Walbert. Schönherr-Partner Christoph Lindinger zeigt jedoch Verständnis, „dass Walbert eine neue Herausforderung in einer kleineren Einheit sucht“.

Lindinger hat seit Zeilers Abschied die Leitung und Reorganisation der Dispute Resolution Group übernommen. Ein beherzter Schritt von Lindinger, der sich die Jahre zuvor weitgehend aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und vor allem dem Aufbau der Standorte in Zentral- und Osteuropas sowie dem Management der Kanzlei gewidmet hat.

E-Mails an: judith.hecht@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.06.2015)

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