Die Wortneuschöpfungen der Zehnerjahre

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Photo illustration of dating app Tinder shown on an Apple iPhone(c) REUTERS (Mike Blake / Reuters)
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Das Institut für deutschen Sprache sammelt Neologismen: 2016 brachte unter anderem "Reichweitenangst", "Superfood", älter sind "tindern" oder "antanzen".

Das kam nicht weiter überraschend: Brexit führt die Liste jener Neologismen an, die im vergangenen Jahr Eingang in den Sprachgebrauch gefunden haben und deshalb vom Institut für deutsche Sprache in sein Online-Wörterbuch (owid.de) aufgenommen wurden: Politik ist schließlich eines der beliebtesten Spielfelder der Sprache, hier sind Wortneuschöpfungen häufig. Oft tümpeln sie zwar eine Weile vor sich hin, den Brexit etwa gibt es seit 2012, doch dann verbreiten sie sich blitzartig.

Andere Begriffe, wenn sie etwa technologische Neuerungen abbilden, haben nicht die gleiche Durchschlagskraft – und sind anfangs nur einer kleineren Gruppe bekannt: Die Reichweitenangst befällt Besitzer von Elektroautos, die befürchten, dass bald die Batterie leer ist, das Wort whatsappen kannten zuerst nur Jugendliche, die ihre Kurznachrichten über diesen Kanal versenden. Und was tindern genau bedeutet, wissen wohl auch nur User dieser App. Man reißt Sexualpartner auf, hätte man vielleicht früher dazu gesagt. Wobei man damit nicht exakt dasselbe meint: Genauso wie Shapewear nicht einfach mit Mieder zu übersetzen ist. Moderne Technik, modernes Wort.

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