Requiem für einen Frick: Wird wirklich weniger gelesen?

Die Sperre eines weiteren bekannten Wiener Buchgeschäfts ist mehr als der Verzicht auf ein haptisches Erleben.

Am vergangenen Wochenende wurde für eine der bekanntesten Buchhandlungen der Stadt das Requiem intoniert, das nur langsam ausklingt: Frick in der Kärntner Straße. Nicht Frick am Graben, den hat es auch gegeben, gibt ihn weiter und wird ihn hoffentlich noch lange geben, genauso wie Frick in der Schulerstraße – ich wünsche ihnen ein langes Leben.

Aber ich kann mich natürlich irren. Vor ein paar Jahren ist eine andere berühmte Buchhandlung geschlossen worden, und ich habe auch sie damals in den Himmel der Wiener Traditionsläden begleitet: Berger am Kohlmarkt. „Requiem für eine Buchhandlung“ hieß der traurige Abschiedsartikel. Immer dann, wenn eine lieb gewordene Einrichtung aus irgendwelchen Gründen das Zeitliche segnet, stimme ich einen publizistischen Totengesang an; den letzten habe ich für die Krawatte geblasen und mit ihm für die Spielarten bürgerlichen Wesens.

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