Berufsheer für Wien

Es wurde versprochen, das Ergebnis der Volksbefragung nun auch umzusetzen. Na bitte.

Es wurde versprochen, das Ergebnis der Volksbefragung nun auch umzusetzen. Na bitte. Warum also sollen die Wiener dann noch zum Wehrpflicht-Heer müssen? Schließlich haben sie mehrheitlich für ein Berufsheer gestimmt. Das kann also nur bedeuten: Wien bekommt sein eigenes Berufsheer – und ein paar burgenländische Bezirke auch. Und die 60-plus-Mitbürger, die zu 71Prozent für die Beibehaltung von Wehrpflicht und Zivildienst gestimmt haben, werden künftig für die Altenbetreuung zwangsverpflichtet. Und den Präsenzdienst sollten sie tunlichst auch – noch einmal – leisten. Sie wollten es ja so.

Aus Vorarlberg machen wir gleich eine Kaserne, von der Größe her sollte es sich ausgehen. Dafür bekommt die Gemeinde Zell Pfarre ein kleines Partisanen-Bataillon aus Freiwilligen, schließlich war dies die einzige Kärntner Kommune, die sich für ein Berufsheer entschieden hat.

Welche Folgen die Volksbefragung sonst noch hat? Die Landbewohner können einmal mehr über die verweichlichten Wiener lästern – und diese über die hinterwäldlerischen Provinzler. Es ist fast wie in der Ersten Republik. Und für Munition für den Generation-Gap ist ebenfalls reichlich gesorgt. OLI


E-Mails an: oliver.pink@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2013)

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